Loading...

Geschichte

Von 1220 bis 1400

Von 1220 bis 1400

Aus den Chroniken der Farfenser geht hervor, dass man Offida bereits als Stadt ansehen könne.



Ein altes Foto des Rathauses 14. - 15. Jh.

Die Art und Weise der städtischen Entwicklung wurde in vielen Gemeinden, vor allem in den Marken, von der Kirche bestimmt. So ist auch zu unterstreichen, dass Papst Urban IV, durch eine päpstliche Bulle am 23.2.1261, einen farfensischen "Preside“ (Richter) ins Amt setzte, mit dem Auftrag im gesamten Territorium Recht zu sprechen, was vorher die Aufgabe des Farfensischen Klosters war. Der Farfensischen Abtei wurde das Privileg " Diocesis nullius " verliehen, was bedeutet, dass sie nicht der Kontrolle eines Bischofs unterstand.
Dem Farfensischen " Presisde ", der seinen Sitz in S. Vittoria bei Fermo hatte, musste sämtliche Fälle, die von den örtlichen Richtern im Farfensischen Einflussbereich behandelt wurden, vorgelegt werden.
Selbstverständlich unterstand auch Offida dem Einflussbereich der farfensischen Richter, und dies bis 1572, bis Gregor XIII (1502 – 1585) die Gemeinde an die Diözese von Ascoli anschloss. Indessen billigte Papst Nikolaus IV (+1292) den Märkischen Gemeinden, und somit auch Offida, die Wahl von Stadtvögten, Konsulen und Zunftvorstehern zu. Es ist offensichtlich, dass Papst Nikolaus IV nur die öffentliche Bestätigung der schon im Amt stehenden Verwalter wollte. Auf jeden Fall bestätigt dies die Tatsache, dass das Städtchen Offida eine beachtliche institutionelle Autonomie erlangte. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte, wurde Offida, wie auch andere einflussreiche märkische Gemeinden, in die immer offensichtlicher werdenden Rivalitäten zwischen den Guelfen (Welfen) und den Gibellinen, zwischen Ascoli und Fermo, verwickelt. Ein Konflikt der bis zum Ende das 16. Jahrhunderts anhielt und in dem sich Offida entschieden an die Seite Fermos, gegen Ascoli stellte.
Von einem der seltenen Anlässe zu denen sich Offida auf die Seite der guelfischen Ascolaner schlug ist bei S. Balena (" Ascoli nel Piceno“ 1979) zu lesen. Offida sandte dem päpstlichen Legat der " Marka Anconitana " (Mark von Ancona), Annibaldo di Trasmondo, einem Neffen Papst Alexanders, Truppen gegen einige gibellinischen Städte zu Hilfe. Die Marka Anconitana schloss am Ende des 13. Jahrhunderts einen grossteil der Region Marken ein. 1213 wurde sie von Papst Innozenz III (1160 –1216) durch folgende Städte bzw. Diözesen begrenzt: Ancona, Ascoli, Numana, Camerino, Osimo, Iesi, Senigallia, Fano, Pesaro, Cagli und Fossombrone.
Ab 1356 bestand die " Marca Anconitana " aus drei sogenannten“ Presidato“: im Norden das Presidato von San Lorenzo in Campo (Pesaro); Im Zentrum das Presidato von Camerino (mit Ancona) und im Süden das Presidato Farfense mit Sitz in San Vittoria (im Umland von Fermo) einschliesslich Offida.
Letzteres unterstand dem päpstlichen Legat der Marca Anconitana mit Sitz in Macerata.
Als 1469 eine Gruppe Ascolanischer Soldaten unter der Führung das Herzogs von Kalabrien, von einer Auseinandersetzung aus Rimini zurückkehrend, in Offida, Halt machten und sich dort zu sehr als Herren aufspielten, kam es zum Kampf mit Verlusten auf beiden Seiten, auch bei den beiden verfeindeten Offidanischen Familien der Boldrini, auf Seiten der Ascolaner, und der Baroncelli auf Seiten der Guelfen. Eine Feindschaft die lange anhalten sollte, auch zwischen Ascoli und Offida.
Schließlich wurden die Führer Ascolis und Offidas am 29. Mai 1488, durch eine päpstliche Bulle, vor das Gericht von Pabst Innozens VIII (1432 – 1492) gerufen.
Doch die Kämpfe, um die Vorherrschaft zwischen den beiden Gruppen hielten an und wurden sogar noch erbitterter. Die Auseinandersetzung zwischen den Boldrini (auf Seiten der Gibellinen) und den Baroncelli (auf Seiten der Guelfen) waren zweifellos die aufsehenerregendsten. Der Berühmteste und äußerst kampflustige Repräsentant der Familie Baroncellli war Carlo, ein erbitterter Feind Ascolis. An vielen Schlachten teilnehmend, gelang ihm 1498 an der Seite der Fermaner ein Sieg über die mächtigen Feinde.



Portrai des Herzogs Cesare Borgia genannt il Valentino

1501, nach Offida zurückkehrend, schlachtete er den korrupten spanischen Castellan von Offida, Don Michele ab, der 1497 den von Astolfo Guiderocchi (ein Gibelline) geführten Ascolanern heimlich die Tore der Stadt öffnete und stellte so wieder die Unabhängigkeit her. Die Familie Boldrini, Gegenspieler der Baroncellli, zeigte Carlo wegen des Mordes an dem spanischen Castellan beim apostolischen Beauftragten an, der Carlo infolgedessen dazu aufforderte sich zu rechtfertigen. Der stolze Offidaner jedoch, folgte dem Befahl nicht und floh aus Offida. Der innere Frieden hielt dennoch nur scheinbar, denn nur allzuhäufig gerieten sich die Gefolgsleute der beiden Familien, meist wegen Nichtigkeiten, in die Haare.