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Die Kirche des eucharistischen Wunders

14.-17. Jahrhundert

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Beschreibung

DAS EHEMALIGE KLOSTER S. AGOSTINO UND DIE " CHIESA DEL MIRACOLO EUCARISTICO".
Nahe des Rathauses erhebt sich das ehemalige Kloster S. Agostino mit der angeschlossenen Kapelle " Del Miracolo Eucaristico ". Ein beeindruckender Backsteinbau der zwischen 1338 und 1441 erbaut wurde.
Von den Historikern Rossini und Allevi wird überliefert, dass bei der Erbauung der Kirche die schon bestehende Struktur des Kirchleins " S. Maria Maddalena "
... (weiterhin in den Einzelheiten)



Panoramaansicht der Kirche Sant'Agostino

Nahe des Rathauses erhebt sich das ehemalige Kloster S. Agostino mit der angeschlossenen Kapelle " Del Miracolo Eucaristico ". Ein beeindruckender Backsteinbau der zwischen 1338 und 1441 erbaut wurde.
Von den Historikern Rossini und Allevi wird überliefert, dass bei der Erbauung der Kirche die schon bestehende Struktur des Kirchleins " S. Maria Maddalena " (1254) mit angeschlossener Einsiedelei, einbezogen wurde. Diese Arbeiten, bei denen das ältere Kirchlein von den Grundmauern an umgebaut wurde, endeten während des Priorats eines gewissen Bruder Jakobs, wie an der zentralen Fassade der Kirche in einer Inschrift zu lesen ist: " tempore prioratus fra tris Jacobi hoc peractum fuit sub KD. MLLLLXXXXI " (1441).



Das Bronzetor aus dem 16. Jh.

Nach Rosini, der von grundlegenden Modifikationen spricht, begannen diese Arbeiten schon 1350, was auch durch eine andere Inschrift, die sich an der nördlichen Außenwand der Kirche befindet, belegt wird. Die Schwer zu entziffernde Inschrift gibt zweifelsfrei das Datum " Anno Domini MCCCLVIII " (1358) wieder.
Akten aus den Jahren von 1493 – 1514 des Notars G. B. Radicotica belegen, dass zu jener Zeit der gesamte Fußboden der Kirche erneuert wurde.
Andere wichtige Erneuerungen wurden 1933 und 1937 erbracht. Auch das Kloster wurde mehrmals verändert, 1609 – 1618 und 1625 sogar von den Grundmauern an renoviert. Eine Inschrift belegt das Datum 1795 für eine weitere Restaurierung. Das Gotteshaus birgt Inschriften die sich auf das Jahr 1686 beziehen. Eine andere Inschrift, auf das Jahr 1688 datiert, auf der linken Seite der Kirche gelegen, berichtet uns von Verschönerungsarbeiten, weswegen die Fassade auch barocke Formen aufweist.
Über dem Portal finden wir einen Ziertitel, zwei Nischen für Statuen und Reste einer gemauerten Rosette aus dem 14. Jahrhundert.



Der Kreuzgang von S.Agostino

Der Nordteil der Kirche erinnert, trotz der vielen Umbauten, wegen der romanisch- gotischen Dekorationselemente, zweifelsohne an das 14. Jahrhundert.
Das alte Tor, von dem der mit Friesen versehene Bogen erhalten ist, wird im 16. Jahrhundert durch ein Portal aus weißem Stein ersetzt. Dies geschah möglicherweise während der Erneuerung des Fußbodens.
Die Kirche hat eine oktagonale Kuppel. Im hinteren Teil erhebt sich der Glockenturm über die charakteristische byzantinische " Zwiebel ". Im inneren des Turmes wurde einst die Stadtkasse aufbewahrt.
1574 wurde der einen quadratischen Grundriss aufweisende Kreuzgang realisiert. Der Kreuzgang wird abgeschlossen durch eine Brüstung die lange Reihen achteckiger Säulen mit Steinkapitellbasen in Rundbögen auslaufend, trägt.
Auf das Baudatum weist erneut eine Inschrift in einer Mauer des Kreuzganges hin.
In der Mitte des Hofes befindet sich ein Brunnen. Vom Kreuzgang aus gelangte man ins Refektorium, das nicht mehr existiert, da sämtliche Räumlichkeiten um den Kreuzgang, seit 1870, von einer Schule genutzt werden. (Im Jahre 1866 wurde ein Gesetz zur Enteignung der Kirche verabschiedet).
Die Bogendecken des Refektoriums und des Kreuzganges waren mit Fresken verziert.



Das Innere der Kirche nterno della Chiesa di Sant'Agostino

Das Innere

Die einschiffige Kirche weist den Grundriss eines Lateinischen Kreuzes auf und ist reich an vergoldeten Kapitellen aus dem18. Jahrhundert. Rechts und links oben befinden sich mehrere Nischen in denen Statuen der Heiligen des Augustinerordens stehen: " S. Agostino, S. Fulgenzio, S. Simpliciano, S. Prospero, S. Tommaso da Villanova, S. Gelasio Papa."
In der Kirche befinden sich weitere Altäre und zahlreiche, nicht zuletzt Kostbare, Gemälde. Beim ersten Altar Links, ist " L’Adorazione dei Magi " von Carlo Alegretti di Monteprandone (17. Jahrhundert)zu bewundern. Zweifelsohne das kostbarste Werk. Wahrlich meisterhaft bringt der Künstler die Lichteeffekte dieses Nachtbildes zur Geltung.
Beim zweiten Altar finden wir ein Bild des ascolanischen Malers Ludovico Trasi (1634 –1694) das S. Tommaso da Villanova darstellt. Beim dritten Altar eine Holzstatue die S. Nicola di Tolentino darstellt (17. Jahrhundert).
An den vier Barocksäulen der Kuppel befinden sich vier Gemälde die Szenen des eucharistischen Wunders darstellen, gespendet von der Familie Vitali aus Offida (1759). Links in der Apsis weitergehend ein Altar mit einer Statue der unbefleckten Empfängnis. Ein nächster Altar mit " Madonna mit Heiligen" (1761) von Ricci di Fermo (1715 – 1793) und ein dritter mit "Madonna di Gennazzano" von Nicola Monti (1736 – 1785).
Der Hauptaltar, so wie auch die " Via Crucis " stammen aus der Werkstatt des lokalen Künstlers A. Sergiacomi.
Im Zentrum des Altares befindet sich ein Holzkreuz eines unbekannten Künstlers.
Hinter dem Altar sehen wir ein Nussbaumchorgestühl aus dem 18. Jahrhundert, das von Alessi Donati auch genannt " Maestro da Offida "geschaffen wurde.



Carlo Allegretti, Adorazione dei Magi aus dem 17. Jh. sec. XVII

Vom Chor aus erreicht man über eine Treppe die " Cappella del Miracolo eucaristico"
In der Kirche wird auch ein Reliquienschrein (14. Jahrhundert) aufbewahrt, der mit Gold und Silberstreifen verziert einen Kristall mit einem heiligen Dorn birgt.
Wie es die Tradition und der Volksglaube will, muss der Bürgermeister am Tag des Festes des hl. Dornes, der Kirche eine Sechspfundkerze spenden.



Das heilige Kreuz

In jener Kapelle werden die Fragmente eines Wunders das sich im Jahre 1273 in Lanciano (Abruzzen) ereignete aufbewahrt. Die Kapelle befindet sich amEnde der Apsis in einer Nische die durch ein Eisengitter und zwei Tore aus Nussbaumholz (15.Jh.)geschϋtzt wird.
Bei diesen Fragmenten handelt es sich um die Reste einer Hostie die sich in Fleisch und Blut verwandelte, einer blutbefleckten Tischdecke aus dem 13. Jh. und ein Becher der auch aus dem 13. Jh. stammt und an dem sich ebenfalls Blutreste befinden.
Die Reste der Hostie werden in einem wertvollen, vergoldeten, Silberkreuz (14.Jh.) das in einer venezianischen Goldschmiede hergestellt wurde, aufbewahrt.
Die Tischdecke ist die einzige bekannte Haustischdecke die aus dem 13. Jh. erhalten ist.n
Die Reliquien werden der Öffentlichkeit nur einmal jährlich gezeigt, am 3. Mai, dem Tag an dem das Fest des "Croce Santa" zelebriert wird.
Einst wurde der 3. Mai prächtig gefeiert. Bereits acht Tage vorher wurde die Stille von den Salven der Arkebusen und dem Läuten der Glocken unterbrochen. auf den Türmen der Rathauses und der Kirche von Sant Agostino, wo der Gemeindeschatz und die Regierungsschatulle (Statut 1., Buch, Kap. 2) aufbewahrt wurden, hisste man die Fahnen der Freiheit. Den Bϋrgern wurden ihre Schulden erlassen und fremde Händler wurden von der Zahlung des Zolls befreit.
Boten wurden ausgesandt um im Umland zu verkünden, dass jeder der zum grossen Markt komme sich nicht vor der anreise und dem Aufenthalt fürchten und auch keine Sorge um seine Waren haben müsse (Statut, Buch 3, Kap. 48, Seite 31).



Das Reliquiarium des heiligen Kreuzes

Am Vorabend des Festtages wurden vor der Kirche Wachen aufgestellt um zu gewährleisten, dass die Frauen die im Gebet wachten nicht gestört würden (Statut, Buch 2, Kap. 12).
Am Festtag wurde "Il Palio dell'anello" (ein Reiterwettstrei) "L'assalto ai tre castelli"( der Sturm auf die drei Burgen)l(Statut, Buch 2, Kap. 12) und eine feierliche Prozession die von zahlreichen Pilgern begleitet wurde, die schon seit den frühen Morgenstunden auf Knien durch das Gotteshaus rutschten um Busse zu tun, veranstaltet.
Der grosse Markt, der zum Anlass dieses Feiertages abgehalten wurde, begann bereits acht Tage vor dem Fest und endete acht Tage danach (Statut, Buch II, Kap.48).
Eine Geschichte die sich im Jahre 1273 in Lanciano (Abruzzen) zutrag und deren Protagonisten Ricciarella und ihr Mann giacomo Stasio, ein Fuhrmann, sind.
Da sich besagtes Ehepaar unaufhörlich stritt liess sich ricciarella von einer Hexe dazu überreden während der morgendichen Komunion eine geweihte Hostie zu entwenden und sie ihrem Mann ins Essen zu mischen um so auf Dauer dem Hausfrieden wieder herzustellen. Ricciarella liss sich überreden, doch als sie sich daran nmachte die Hostie in einem Kelch zu zerstossen verwandelte sie sich in Fleisch. Blut begann in solchen Mengen aus dem Becher zu fliessen, dass sie ihn mit einer Tischdecke zustopfen musste. erschrocken über das Geschehen vergrub sie alles im Stall,unter dem Dung. als ihr Mann abends von der Arbeit kam wegerte sich sein Maulesel den Stall zu betreten und liess sich erst nach Schlägen dazu bewegen.
Das Verhalten des Maulesels jedoch war äusserst seltsam, er kniete nider und wendete seine Schnauze dem Ort zu, an dem die Reste des Sakrilegs vergraben waren.
Diese Szene wiederholte sich abend für Abend und der Haussegen hing immer schiefer. Verzweifelt Beichtete die Frau alles Bruder Giacomo Diotallevi der Prior nahm die Reste des Wunders an sich und brachte sie 1280 nach Offida.
Nachdem Offidas Kosule und Priester die Geschichte des Priesters vernommen hatten, beschlossen sie dem Wunder zu Ehren, bei einem namhaften venezianischen Goldschmied, ein Kreuz (14. Jh.) in Auftrag zu geben in dem die Reste der Hostie aufbewahrt werden sollten. Auf dem Rückweg von Venedig nach Offida versuchte der Doge von Venedig die Reliquien zu stehlen, da ihm zu Ohren kam, dass ein märkischer Mönch wundersame dinge transportiere.
Seit damals werden die Reliquien in der Kirche Sat'Agostino in Offida aufbewahrt.

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